George O' Neil und Florin Lowndes

"Die Menschen können im Allgemeinen auf dem Gebiete der Pädagogik nichts erreichen, weil sie nicht ernsthaftig jemals eine Wahrheit in sich rege gemacht haben. Die besteht darin, dass sie sich am Abend einleben in das Bewusstsein: In mir ist Gott, in mir ist Gott oder der Gottesgeist oder was immer aber sich dieses nicht theoretisch bloß vorschwätzen, die Meditationen der meisten Menschen bestehen darin, dass sie sich etwas theoretisch vorschwätzen und am Morgen so, dass das hineinstrahlt in den ganzen Tag: Ich bin in Gott."

Die Erforscher des Herz-Denkens

George O'Neil

 

George O’Neil (1906-1988) wurde geboren in Saint Louis, Missouri. Er studierte Philosophie an der Columbia University und war eng befreundet mit Hemingway, Joyce und Don Passos.
Aktive anthroposophische Arbeit in Amerika verrichtete er seit den vierziger Jahren.
George O’Neil förderte viele Menschen und Gruppen im Studium der Anthroposophie und entwickelte eine Methode eines neuen lebendigen Denkens für die Praxis der Geisteswissenschaft.


Zusammen mit seiner Frau Gisela O’Neil leitete George O'Neil vierzehn Jahre lang die Arbeit des New Yorker Zweiges der Anthroposophischen Gesellschaft in Amerika. Hier richteten sie eine Ausbildung für anthroposophische Redner ein. Sie gaben zahlreiche Kurse zur Vertiefung der Anthroposophie und schrieben in den letzten elf Jahren ihres Lebens gemeinsam eine Reihe von Studien über anthroposophische Fragen.


Er entschlüsselte  das Herz-Denken, das dem Werk und der anthroposophischen Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zugrundliegt.

Florin Lowndes

 

Florin Lowndes begegnete den O'Neils 1974, assistierte ihnen bis zu ihrem Tode und erbte den literarischen Nachlass von George O'Neil.

 

Kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges wurde Florin Lowndes 1938 in Bukarest in Rumänien geboren. Mit siebzehn Jahren begann er das Studium der Monumental-Kunst an der Kunstakademie, das er sechs Jahre später abschloss. Die Prinzipien des Goldenen Schnittes, die ihn seit dieser Zeit faszinierten und begeisterten, wurden für ihn zur wesentlichen Grundlage für seine Forschungen und für alles künstlerische Schaffen.

 

Im zweiunddreißigsten Lebensjahr floh Florin wegen des kommunistischen Regimes aus Rumänien und gelangt über München 1970 nach New York, das damalige Zentrum der modernen Kunst in der Welt.
Die Begegnung mit der Anthroposophie und insbesondere die Begegnung mit George O’Neil gab seinem Leben in 1974 eine entscheidende Wende. Neben seiner Berufstätigkeit als Künstler und Lehrer wurde Florin für vierzehn Jahre der engste Mitarbeiter der O’Neils.

 

Zu diesem Zeitpunkt waren die Prinzipien dieses organisch-lebendigen Denkens noch nicht systematisch erfasst und veröffentlicht. Florin Lowndes übernahm den gesamten Nachlass von George O’Neil und widmete sein ganzes Leben seitdem  der Erforschung, Veröffentlichung und Bekanntmachung dieses Denkens der Zukunft.

Um Rudolf Steiner im Original studieren zu können, zog Florin 1990 nach Deutschland und erlernte auf diese Weise die deutsche Sprache. Nach der Fertigstellung des von O’Neil begonnenen Buches „Der Lebenslauf“, veröffentlichte Florin zunächst „Die Belebung des Herzchakra“ (1996) und zwei Jahre später „Das Erwecken des Herz-Denkens“, das die erste systematische Beschreibung der von Rudolf Steiner praktizierten neuen Denkart ist.

 

Die Code-X-Ausgabe der Bücher Rudolf Steiners, durch die die Komposition und Struktur des Herz-Denkens sichtbar und erlebbar gemacht wird, wurde zur Hauptaufgabe. Parallel fanden Beratungen, Seminare und künstlerische Tätigkeiten statt, zunächst in Krefeld, dann in Welda bei Kassel. Im 80. Lebensjahr zog Florin Lowndes mit seiner Lebensgefährtin Sylvia Weyand nach Süddeutschland ins Kleine Wiesental. Dort führten sie die Forschungsarbeiten und die Seminartätigkeit fort, bis sie 2022 nach Südamerika auswanderten.